Jürgen Horrwarth und die letzte Halfpipe-Session in der Skatehalle Berlin

  • Boardmag
  • 01.06.2018

Jürgen Horrwarth und die letzte Halfpipe-Session in der Skatehalle Berlin

 

Es war die größte Halfpipe des Landes, vielleicht auch die international bekannteste. Hier fuhren Legenden wie Tony Hawk, PLG und Renton Miller. Hier bekamen Youngster eine Plattform, um an ihren Tricks zu feilen und sich kontinuierlich zu verbessern. 

 

Über viele Jahre hinweg gehörte sie zum festen Inventar der Skatehalle Berlin, die auch durch diese Halfpipe ihre Stellung im globalen Skateboard-Zirkus erlangte. Von Anfang an an diesem Projekt beteiligt war Jürgen Horrwarth - und er begleitete auch den Abbau. 

 

Jürgen, der mehrfache Europameister, beantwortet uns hier ein paar Fragen zur Geschichte der Halfpipe und warum sie nun, nach alle den erfolgreichen Jahren, weichen musste. 

 

Ende April erwiesen einige Berliner Skateboarder der Halfpipe die letzte Ehre - eine ganz besondere Session mit einer bittersüßen Stimmung. 

 

 

 

Für diese Halfpipe zieht Goofy blank und lässt am letzten Abend noch mal die Nippel blitzen. Echt Knorke!

 

 

 

Jürgen Horrwarth und ein majestätischer Japan Air

 

 

 

W. Zur Geschichte der Halfpipe: wann und von wem wurde gebaut und wer hat sie damals geplant, ermöglicht und finanziert?

 

J. Die Halfpipe wurde 2004 von Jörg Schaller und mir gebaut. Es waren auch einige Helfer am Werk und die Planung fand damals im Rahmen der Gesamtplanung der Skatehalle Berlin statt. Mit im Planungsprozess dabei waren u.a. Frusti, Jan Kliewer und Lenni Burmeister.

Finanziert wurde die Rampe über meinen damaligen Sponsor RedBull.

 

 

 

W. Erzähle bitte von 3-4 eindrucksvollen Sessions, die dort statt fanden. Wer war da, was war, was ging?

 

J.  Eindrucksvoll waren Sessions, wie z.B. bei den beiden „Change of Guard“ Events 2007 + 2009 mit Sandro Dias, PLG, Renton Millar und den beiden kleinen Engländern Sam Beckett und Paul-Luc Ronchetti. Beide starteten von dort in eine internationale Pro-Karriere.

Sonstige Namen, die für offene Münder gesorgt haben, waren u.a. Rune Glifberg, Jimmy Wilkins, Alex Perelson, Marcelo Bastos, Tony Hawk und  viele mehr.

 

 

 

W. Welche Tricks bleiben Dir selbst in Erinnerung: 1. die jemand anderes dort gemacht hat? 2. die Du selbst dort gemacht hast?

 

J. Die Rampe hat viele Trick zu spüren bekommen, aber Highlights waren bestimmt die Combo von Wilkins Kickflip Lien Melon into Kickflip BS Lipslide die Corner, Sam Beckett 540 Rock’n Roll, Jesse Thomas Madonna mit Board am Dachträger usw.

Ich selbst erinnere mich gerne an Momente wie Varial 540’s, Switch BS Air die Corner, Kickflip to fakie in der Corner.

 

 

 

Jürgen Horrwarth - Lien

 

 

 

W. Wie kam es nun zu der Entscheidung die Halfpipe abzubauen? Was sind die Hintergründe?

 

J. Die Gründe für den Abbau sind unter anderem der Wunsch von Seiten des Betreibers und des Sponsors, die Streetfläche zu vergrößern. 

Um dies zu gewährleisen, kam es zu der Notwendigkeit, die Rampe abzubauen. 

Es stand schon seit ein paar Jahren zur Debatte, dass diese Maßnahme irgendwann einmal nötig werden könnte.

 

 

 

 

Johannes Thurn hängt lässig im Stale Fish

 

 

 

W. Was passiert nun mit der Halfpipe? Wird sie an anderer Stelle wieder aufgebaut?

 

J. Die Teile der Rampe sind erstmal eingelagert, wobei in dem Prozess noch nicht alles ganz perfekt ist. 

Für einen Wiederaufbau gibt es schon ein paar Ideen und auch konkrete Ansätze, die nun erstmal geprüft werden müssen. Es wird erstmal eine neue Identität für die Halfpipe notwendig, damit ein zukünftiges Betreibermodell auch gut werden kann.

Wir gehen davon aus, daß wir mindestens 1-2 Jahre ohne Vertramp bleiben werden.

 

 

 

Johannes Thurn - turnt einen BS Air

 

 

 

 

Johann Borchert - Indy Air

 

 

W. Was kann man tun, damit die Rampe wieder ein neues Zuhause findet? Wo und wie kann man sich engagieren?

 

J. Der http://dropin-ev.de und der http://skateboardverein-berlin.de sind ein Teil der Menschen, die sich mit dem Fall befasst und man kann sich sicherlich mit jeglichem Wissen über große Lagerhallen mit genügend Deckenhöhe engagieren, oder auf Spendenbasis das Projekt 

finanziell unterstützen. Es wird erstmal eine Arbeitsgruppe gebildet, die sich fortan damit befasst, wie, wann und wo die Rampe ein neues Zuhause findet.

 

 

 

Last chance to dance - darum hauen Jürgen Horrwarth und Michael Puhl noch mal ein amtliches Double raus!

 

 

 

Nur noch ein Gerippe - hoffentlich engagieren sie genügend Menschen, damit die Halfipe bald wieder gerippt werden kann.  

 

 

 

 

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