Die deutschen Meisterschaften im Wellenreiten 2014

  • Boardmag
  • 12.09.2014

Dieses Jahr fanden zum fünfzehnten mal in Folge die Deutschen Surfmeisterschaften vom 06. bis 09. September 2014 statt. Nach bisher immer wechselnden Locations war wie bereits 2013 das südfranzösische Saint-Girons-Plage Austragungsort der Deutschen Meisterschaften im Wellenreiten. Um insgesamt 4000 Euro Preisgeld kämpften Teilnehmer in sechs Startklassen. Der vom Deutschen Wellenreiterverband ausgetragene Wettkampf erstreckte sich dieses Jahr aufgrund des fehlenden Swells nur über drei Tage. Insgesamt 69 Teilnehmer, darunter viele bekannte Gesichter der Surfszene, ließen es sich auch diesmal nicht entgehen um den Titel zu kämpfen.

So auch Volcom Teamrider Leon Glatzer, welcher im Vorjahr in den Kategorien Open Men und Juniors jeweils den zweiten Platz belegte. Dieses Jahr löste er Arne Bergwinkl, Doppelsieger 2013, ab und holte sich sowohl in der Kategorie Open Men als auch bei den unter Achtzehnjährigen, den Junioren, den Titel. 2014 stand sein drittes Jahr Surf DM in Folge an, von denen er schon zum zweiten Mal im Finale mitsurfte. Der Siebzehnjährige, der Wurzeln in Kassel hat, ist auf Hawaii geboren und lebt nun in Costa Rica. Bis auf vier Monate im Jahr ist er allerdings unterwegs und fliegt mit seinem Coach und seinem besten Freund Arne Bergwinkl von Wettkampf zu Wettkampf. Arne und Leon bilden zusammen mit Dylan Groen das deutsche Trio der ASP PRO Juniors.

Dylan Groen, gerade einmal dreizehn Jahre alt, gewann dieses Jahr die deutschen Meisterschaften in der Wettkampfklasse Cadets. Er wird als Topfavorit bei der Junioren EM gehandelt und fliegt mit Arne und Leon demnächst weiter nach Lanzarote um dort bei den ASP PRO Juniors Tour anzutreten.

Arne Bergwinkl, der mit vierzehn Jahren seinen ersten Wettkampf surfte, ist heute fünfmaliger deutscher Meister und war bester Deutscher auf der ASP PRO JUNIOR 2013. Arne wurde am 09.06.1995 in Bolivien geboren, wohnt aber mittlerweile in Costa und verbringt seine Sommer am französischen Atlantik. Neben Sponsorings bei Planet Sports, Light Board Corp und Wave Tours ist er Teamrider bei Rip Curl.



In der Kategorie Open Women sicherte sich die neunzehnjährige Virginia Giesen den ersten Platz. Die letztes Jahr Viertplatzierte, lebt auf den Kanarischen Inseln. Vor sechs Jahren begann sie in seiner Heimat mit dem Surfen, ist mittlerweile Teamriderin von Roxy und gewann schon zahlreiche Titel. Unter anderem surft sie die ASP Juniors mit und ging schon aus den Quicksilver German Champs mehrmals als Siegerin hervor. Im Finale surfte sie mit der vierzehn Jahre alten Lilly Von Treuenfels. Lilly sicherte sich den Titel der Juniorinnen und belegte bei den Open Women Platz zwei. Auch sie ist eine begnadete Surferin, die zur Zeit für ein halbes Jahr in Costa Rica lebt um ihr Können weiter auszubauen und ihr Spanisch zu verbessern.

Der erste Tag der Surf DM begann mit dem First Call um sieben Uhr fünfzehn. Bei Sonnenaufgang strömten Teilnehmer und Zuschauer zum Strand. Als erstes ging die Klasse Open Men an den Start. 24 Starter waren es, die in Runde eins um den Einzug in das Viertelfinale kämpften. Am Ende des Tages stand fest: Arne Berwinkl, Billy McGarry, Alexander Tesch und Leon Glatzer werden das Finale der Open Men bestreiten und um den Titel des Deutschen Meisters 2014 kämpfen.

Auch in der Kategorie Open Women wird das Semifinal gesurft, in dem sich Lilly Von Treuenfels, Catalina Hotz, Virginia Giesen und Mascha Trietsch behaupten konnten. Bei strahlendem Sonnenschein und heißen 32°C feiern die Zuschauer die gekonnten Manöver der Damen.

In der Wettkampfklasse der Cadets ging unter anderem der dreizehnjährige Lenni Jensen an den Start. Lenni lebt auf Teneriffa und ist dort dieses Jahr Zweitplatzierter bei der Circuito Canario der unter vierzehnjährigen geworden. Er setze sich in den Semifinals gegen David Wenzel und Tomas Weyerhäuser durch und bestreitet das Finale zusammen mit Dylan Groen, Gilles Noah Rese und Malte Mappes.

Auch die Seniors und Masters gingen an diesem Tag an den Start und bewiesen vor staunendem Publikum ihr Können. Die Seniors wurden klar von Tim Surtmann, Marcel Scholz, Arthur Wystrychowski und Claus Baumgärtner angeführt, die sich bis ins Finale surften.

Bei den Masters konnte sich ebenfalls Thomas Schmidt durchsetzten. Er surft im Finale gegen Tim Surtmann, Steffen Bayerlein und Max Reuter. Thomas Schmidt hatte neben des Surfens auch noch eine andere Aufgabe bei der Surf DM: Er stand als Kommentator vor dem Mikrofon und versorgte sowohl Teilnehmer als auch Zuschauer mit den nötigen Informationen. Immer einen lockeren Spruch auf den Lippen ist er langjähriges Mitglied der deutschen Surf Nationalmannschaft und mehrmaliger deutscher Meister auf dem Longboard.

Die Semifinals der Junioren wurde ebenfalls am ersten Tag ausgetragen. Als Sieger ins Halbfinale zogen Billy McGarry, Leon Glatzer, Gilles Noah Rese und Jakob Lilienweiss ein. Die vier Jungs traten auch schon im April bei den VISSLA ISA World Junior Surfing Championships in Ecuador für das deutsches Team an.

Am nächsten Tag standen neben den Finals, die noch ausgetragen werden mussten, die Heats der Kategorie Longboard an. Titelverteidiger Adrian Siebert ging auch dieses Jahr wieder bei den Longboard Open an den Start. Adrian surfte sich, wie zu erwarten war, mit seiner Spezialität, einem Hang 5, ins Finale. Hier trat er gegen Thomas Schmidt, Arne Bergwinkl und Dustin Bauer an und konnte den Finalheat für sich entscheiden.

Seine Schwester Alexandra Siebert war dieses Jahr das erste Mal auch auf dem Longboard dabei. In der Kategorie Longboard Women konnte sie sich aber nicht gegen Valeska Schneider und Virginia Giesen, welche am Ende den Titel holte, durchsetzen. 

Den Titel Deutscher Meister 2014 ersurfte sich im Finale der Open Men Leon Glatzer. Der Zweitplatzierte von letztem Jahr lieferte sich mit Titelverteidiger Arne Bergwinkl ein spannendes Kopf an Kopf rennen, bis er letztendlich mit einem 180° Frontside Grap, sauberen Snaps und Cutbacks mit viel Spray gegen seinen Konkurrenten durchsetzen konnte. Arne belegte Platz zwei. Beide ernteten vom Publikum einen tosenden Applaus.

Bei den Frauen konnte Virginia Giesen das Finale für sich entscheiden und holte somit einen Doppelsieg in den Kategorien Longboard Woman und Open Women. Lilly Von Treuenfels belegte Platz zwei. Lilly konnte allerdings bei den Juniorinnen überzeugen und darf sich Junior Champion nennen.

Nach einer zweistündigen Pause aufgrund des auflaufenden Wassers gingen die Cadets an den Start. Es blieb bis zum Ende spannend. Letztendlich konnte Lenny Jensen mit 0,5 Punkten Vorsprung vor Dylan Groen das Finale knapp für sich entscheiden.

Das Finale der Seniors dominierte mit nur vier gesurften Wellen ganz klar Arthur Wystrychowski und kletterte nach dem zwanzigminütigen Final Heat ganz oben auf das Treppchen.
Deutscher Meister der über Fünfunddreißigjährigen, der Masters, darf sich ab heute Thomas Schmidt nennen.

Bis zum Abend des 09. Septembers blieben alle Ergebnisse geheim. Um 21.00 Uhr fand die Siegerehrung in einem großem Partyzelt statt, wo alle Siegerinnen und Sieger bekannt gegeben wurden. Bei überragendem Applaus, zahlreichen Glückwünschen und lauten Jubelschreiben nahmen die Champions ihre Pokale und die Preise entgegen. Zusammen mit circa 500 Gästen, feierten die Teilnehmer bei Livemusik der Band Blue … und anschließendem DJ Set den vollen Erfolg der diesjährigen Meisterschaften bis in die frühen Morgenstunden.

und zum Abschluss der Highlight Clip:

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PM Wellenreitverband